Das Internierungslager Septfonds, im Französischen meist als Camp de Septfonds bezeichnet oder nach einem Gemarkungsteil der Stadt Septfonds (Département Tarn-et-Garonne) auch als Camp de Judes[1], wurde unter der Regierung von Édouard Daladier als Ausweichlager für Flüchtlinge aus dem Spanischen Bürgerkrieg gegründet, um die Lager im Département Pyrénées-Orientales – unter anderem die Lager in Argelès-sur-Mer, Saint-Cyprien, Le Barcarès – zu entlasten. Nach dem Waffenstillstand von Compiègne (1940) änderte sich die Funktion des Lagers. Es diente fortan auch der Internierung von Gegnern des Vichy-Regimes und wurde nach der Befreiung Frankreichs zur Internierung von Franzosen genutzt, denen Kollaboration mit den Deutschen vorgeworfen wurde. In der Geschichte des Camp de Septfonds spiegelt sich die gesamte Bandbreite der Internierungspraxis in Frankreich in den Jahren 1939 bis 1945. Nach Sylvain Zorzin, der seine Dissertation über das Camp verfasste[2], ist dies „kein Ort der Erinnerung. Es ist ein Ort der Erinnerungen. Zwischen 1939 und 1945 prallten der Spanische Bürgerkrieg, das Vichy-Regime, der – legale und später „illegale“ – Widerstand gegen die Nazi-Besatzer, die Kollaboration, die Deportation und dieses alltägliche Leben in einem Dorf mit weniger als zweitausend Seelen auf wenigen Kilometern aufeinander.“[3][4]
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